Antdorfer Mailauf
Personenanzahl: 1-24
Zeitlicher Aufwand: mittel
Ursprung | 1792 vom damaligen Antdorfer Pfarrer eingeführt, da es im Dorf so viele ledige gab. |
Kurzbeschreibung | Einen alten und in dieser Weise einzigartigen Brauch gibt es in Antdorf immer am Sonntag, nachdem ein Maibaum aufgestellt wurde, zu bestaunen – den Antdorfer Mailauf. Seit wann es den Mailauf dort gibt, ist schriftlich nicht erwähnt. Man erzählt sich jedoch, dass dieser Brauch bis zum ersten Maibaum, der 1792 im Dorf aufgestellt wurde, zurückreicht. Ins Leben gerufen wurde der Brauch vom damaligen Dorfpfarrer, da es ihm im Dorf zu viele ledige Burschen und Madln gab. Mit dem Mailauf sollte der erste Kontakt zwischen den jungen Dorfbewohnern hergestellt und schlussendlich die Geburtenrate wieder gesteigert werden. Aus diesem Grund dürfen auch nur ortsansässige Burschen und Madln mitmachen. Und ja, es sind bereits Ehen und Kinder aus den beim Mailauf zusammengefundenen Paaren entstanden. Bei Mailauf sitzen alle ledigen volljährigen Burschen, die schon in der Nacht beim Fällen des Maibaums und dem Maibaumaufstellen dabei waren, dem Alter nach aufsteigend im „Glasnbaur-Anger“ auf einer Bank. Alle Burschen tragen dabei die gleiche Tracht (kurze Lederhose, graue Trachtenstrümpf, weißes Hemd, gestickte Hosenträger, Trachtenhut) und sitzen mit dem Rücken zu den Maimadln. Sobald die Maiburschen ihren Platz eingenommen haben, dürfen die Madln auf dem Anger ihre Position einnehmen. Sechs von ihnen, welche im Dorf für die Maiburschenkasse beim Sammeln waren sowie die Wirtstöchter, erhalten je 3 große Schritte Vorsprung. Auf ein Trompetensignal laufen die Deandl so schnell es geht auf die Maiburschen zu und packen sich den erst besten Bursch. Während des Laufens ist es ihnen fast unmöglich die gleich gekleideten Burschen von hinten zu unterscheiden. Zeichen geben oder gar umschauen ist den Burschen nicht erlaubt. Da es jedoch immer mehr Burschen als Deandl sind, erhalten die übrig gebliebenen Burschen einen Besen bzw. eine Stalllaterne als Trostpreis. Nach einem Plattler und einer Ansprache vom „Maibaumchef“ am Gasthaus Petermichl geht’s für die frisch gefundenen Paare ins Schützenheim zum Tanz. Hierbei gehört es dazu, dass das Maimadl ihren Bursch bis zum Abend freihält, ab dem Maitanz am Abend ist dann der Bursch an der Reihe. |
Bezugsquellen für Infos und Material | Videolink auf youtube: |