Fatschnkindl

Personenanzahl: 1-10

Zeitlicher Aufwand: groß

Ursprung

„… fein säuberlich in Windeln eingeschnürt …“

Das Augustiner-Kindl, ein Alt-Münchner Wallfahrtsbild.

Am 18. April 1817 wurde dem Bürgersaal auf Veranlassung des damaligen Kronprinzen Ludwig das hoch verehrte "Augustiner Gnadenkindl'' übergeben, das bis auf den heutigen Tag alljährlich von Weihnachten bis Lichtmess am Hochaltar ausgesetzt wird. Der Sage nach soll das Kindl in der Münchner Augustinerkirche einem dortigen Pater aus den Händen geglitten und auf dem Boden zerschellt sein. Schnell beiseite geräumt, war es auf wundersame Weise wieder komplett, als man es beim nächsten Weihnachtsfest hervorholte. Seitdem war es in München als Gnadenbild so beliebt, dass sich viele Münchner Bürgerfamilien eine Kopie davon anfertigen ließen.

Fatschnkindl (Wachsarbeit) sind bekannt als Klosterarbeiten.

Fatschenkinder, Figuren, die das in Windeln gewickelte Jesuskind darstellen. Sie zeugen von früherer Volks-frömmigkeit in der Weihnachtszeit.

Kurzbeschreibung

Das Fatschenkindl stellt ein kleines Jesulein dar, das auf eine besondere Art in breite Stoffbänder eingewickelt (bayerisch: gefatscht) ist. Dieser Brauch entstand im Mittelalter.

Als Trost für den Verzicht auf Kinder bekamen Kloster-schwestern von ihren Verwandten Wachsfiguren geschenkt, die eingefatscht und kostbar geschmückt waren.

Diese Fatschenkindl nannte man "Seelentrösterlein" oder "Himmlischer Bräutigam".

Lange bevor der Christbaum seinen Weg zu uns fand, wurde ein Fatschenkindl schon in der Adventszeit im Herrgottswinkl aufgestellt und war der Mittelpunkt des Heiligen Abends.

Diese Art religiöser Volkskunst spielte bis ins 19. Jahrhundert in Süddeutschland und Österreich zu Weihnachten eine besondere Rolle. Sie drückte die Verehrung für den menschgewordenen Gottessohn aus.

Außerdem war es ein notwendiger Bestandteil des Kammerwagens, auf dem einst bei der Hochzeit die gesamte Mitgift der Braut zum neuen Heim gebracht wurde.

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