Gregoriezug (Kinderbrauch)

Personenanzahl: 1 bis beliebig

Zeitlicher Aufwand: wenig

Ursprung

In der Oberpfalz wahrscheinlich der älteste Volksbrauch wie Aufzeichnungen von 1416 besagen.

 

Dieser am ersten Samstag im Mai überlieferte Brauch geht auf eine frühgeschichtliche Besatzungszeit zurück. Die Geschichtsforscher sind sich da nicht einig. Waren es die Franzosen, die Schweden oder die Böhmen, die unter Kaiser-Karl und König Wenzel des öfteren zwischen Prag und Nürnberg mächtig und auch gewalttätig randalierten und die Bürger ausgenommen haben.

Die Soldaten zogen mit Trommelwirbel von Haus zu Haus um Proviant für die Heereslager herauszupressen.

 

Als der spuck vorbei war, haben sich Hirschauer Bürger diese Handlung aus Jux zu eigen gemacht. Möglicherweise musste da die Walpurgisnacht herhalten. Später haben den Brauch die Kinder übernommen und man einigte sich auf das nun feststehende Datum.

Kurzbeschreibung

Um 6 Uhr in der Früh erfolgt im Hirschauer Schloßhof der Abmarsch zum Weckruf auf das lange Marktplatzoval (begleitet durch dumpfen Trommelschlag)

Kinder zwischen 4 und 10 Jahre bekleiden sich mit Papierschiffchen-Hauben und einem bunt bebänderten Leibriemen (oder Strick) tragen und sammeln sich nach und nach. (genannt Geld- und Eierschäps)

 

Der Trommler und die beiden Fahnenträger marschieren zunächst alleine rund um die Kirche und erst dann geht es gemeinsam zum rund vierstündigen Umzug

 

Mit dem Komando "Achtung, Gewehr bei Fuß, schultert das Gewehr, präsentiert das Gewehr, ladet das Gewehr, setzt an, Feuer!" Sammeln die Kinder mit ihren Säbeln (also nicht Gewehren) von den Anwohnern Proviant (meist Eier usw.) und Geld und äfften so die Plünderung durch die Soldaten nach.

 

Mit dem Befehl "Sektion rechts, tretet an, vorwärts marsch!" setzt sich der Zug wieder in Bewegung um ihren nächsten Beutezug zu machen.

 

Zum Mittagsläuten trifft der Gregorizug am Kirchplatz ein.

 

Kommandant, Trommler, Fahnenträger und Offiziere erhalten einen schönen Lohn. Auch die Nachläufer (Kinder) werden vom Hirschauer Schlossbesitzer belohnt

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