Kräuterboschen binden

Zeitlicher Aufwand: wenig

Ursprung

Als Boschen bezeichnet man bei uns Sträucher (Büsche) und Blumensträuße. Am Fest Maria Himmelfahrt (15. August) beginnt der „Dreißigst“. In der Zeit zwischen Mitte August und Mitte September haben die Pflanzen und Kräuter ihre ganze Kraft eingelagert und sollten deshalb möglichst in diesem Zeitraum gesammelt und getrocknet werden.

 
Kurzbeschreibung

In der Kirche erhalten die Kräuterboschen den Segen und werden zuhause aufbewahrt, bis ein neuer Boschen ins Haus kommt.

Alternativen bei der Durchführung

Viele Gartenbauvereine führen die Kräutersuche und das Binden gemeinsam durch. Häufig werden auch kleine Sträußchen gebunden und für einen guten Zweck verkauft

Vorbereitung

Am Tag vor Maria Himmelfahrt werden möglichst viele Heil- und Küchenkräuter gesammelt, sowie Gartenblumen geschnitten.

Durchführung

Um eine Königskerze werden zuerst Getreideähren und dann abwechselnd Heil- und Küchenkräuter gebunden. Man spricht von 33 bis zu 77 verschiedenen Kräutern, die dazu gehören – allerdings darf man dies nicht zu wörtlich nehmen. An die Königskerze wird gut sichtbar eine Rose zu Ehren der Gottesmutter gebunden. Eine Hauswurz soll vor Blitzschlag schützen. Mit Gartenblumen wird der Strauß farbenfroh und an das untere Ende kommen Wurzelgemüse wie Zwiebeln, Gelbe Rüben und Rote Rüben. Je nach Gestaltung kann man ein Kraut- oder Rhabarberblatt um die Stängel wickeln und das Ganze mit einer schönen Schleife schmücken.
Die Kräuterboschen werden beim Gottesdienst vor dem Marienaltar aufgestellt und gesegnet. Zu Hause wird er kopfüber aufgehängt, damit er gut trocknen kann. Das Gemüse wird in der Küche verwendet. Wenn schwere Gewitter drohen, wird ein Kräuterzweiglein ins Feuer geworfen.

Nachbereitung

Das Wissen um die Wirkung und Anwendung der Heilkräuter wird heutzutage wieder von vielen Kräuterpädagogen weitergegeben.

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