Fronleichnam

Zeitlicher Aufwand: groß

Ursprung

Sie haben die Überschrift sicher verstanden. Sie heißt auf Hochdeutsch: Unser Herrgottstag und gemeint ist das Fronleichnamsfest.

Seit dem Jahre 1246 ( erstmals im Bistum Lüttich) wird dieses Fest gefeiert, vor allem als es 1264 von Papst Urban IV zu einem  Fest der Gesamtkirche erhoben wurde. Die erste Fronleichnamsprozession in Bayern fand 1273 in Benediktbeuern statt.
An diesem Tag wird der Leib des Herrn ( im Mittelhochdeutschen heißt „vron“ nämlich Herr) in einer Prozession durch die Pfarrei getragen.

Jede Pfarrei setzt natürlich ihren ganzen Ehrgeiz darein, eine möglichst schöne Prozession zu gestalten, die durch einen besonders würdevoll geschmückten Ort ziehen kann. Deshalb gehörte unbedingt reichlicher Bäumchen- und Blumenschmuck dazu , der aber nicht selten seine ganz besondere Bedeutung hat.

Die mitgetragen und geweihten Blumen wurden nämlich Zuhause aufbewahrt, sollten sie doch das Haus vor Blitzschlag bewahren. Mit dem gleichen Ziel wurden eigens mitgetragene Kränzchen an den vier Ecken des Dorfes auf Zaunpfähle gesteckt wobei – so die Überlieferung -  es am besten war, wenn die Kränze aus Thymian waren. Einen besonderen Schutz erhoffte man sich auch durch die Bäumchen und Zweige an den Altären.

Auch die Ästchen der kleinen Bäume am Rande der Prozessionsstrecke wurden gerne mit heim genommen. Auch sie sollten das Haus vor Unwetter bewahren und – wurden sie in Kartoffeläcker gesteckt – das Wachstum fördern.

Keine Heunot sollte es schließlich geben, wenn man während der Prozession besonders viel Gras auf den Weg streut.
Natürlich gehörte zu jeder Prozession auch das Mittragen von Heiligenstatuen und oft auch der Täfelchen mit den Rosenkranzgeheimnissen.

In Nesselwang sollen dies – so wird berichtet – 15 schwarz gekleidete Jungfrauen mit weißen Schürzen und Kränzen  getan haben.
Und wie an so vielen Festtagen gab es von den Paten ein kleines Geschenk für die Patenkinder: An Fronleichnam war es z.B. in Pfronten ein an beiden Enden zugespitzter Brotwecken, der den netten Namen „Heales Michel“ getragen haben soll.



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