Maibaum aufstellen
Zeitlicher Aufwand: groß
Ursprung | Der Maibaum ist ein Stück Bayern wie die Gebirgstracht. In ganz Bayern wird viel Männerschweiß vergossen, um die weiß-blauen Riesen in die Höhe zu stemmen- eine Tradition, die mindestens 450 Jahre zurückreicht. So ist auf einem Bild des Münchner Malers Hans Donauer von 1585 erstmals ein Figurenmaibaum zu sehen. Auch auf weiteren Bildern und Motivtafeln von 1743 und 1767 macht der Riese eine überragende Figur. Im 18. Jahrhundert galt der Maibaum in bayerischen Gemeinden als Symbol für das Staats- und Selbstbewusstsein freier Gemeinden, nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Maibaum zu einem Symbol für Heimatliebe, Bodenständigkeit und Traditionsbewusstsein. |
Kurzbeschreibung | Eine ausgesuchte Fichte im Winter (Dezember) fällen. Nach der Unterbringung in einer geeigneten Halle schälen, hobeln, schleifen und bemalen. |
Ablauf | Gefällt werden die Fichten schon im Dezember. In der Regel dürfen die Diebe erst zuschlagen, sobald der Baum in einer Halle versteckt worden ist. Die Regeln sind aber regional sehr unterschiedlich. Herr Paul Ernst Rattelmüller (Bezirksheimatpfleger) hat sieben überall geltende aufgestellt: 1. Nur heimlich und unentdeckt darf der Baum gestohlen werden. 2. Frevelhaft ist es, den Baum zu zersägen oder zu beschädigen. 3. Werden die Räuber innerhalb der Gemeindegrenze beim Abtransport überrascht, müssen sie ihre Beute zurückgeben- und zwar kampflos. 4. Aufgestellte Bäume dürfen nicht mehr gestohlen werden. 5. Nur der Baum und nicht die Tafeln, Kränze und Scheren sind Diebesgut. 6. Nach Versöhnung und Auslösung ist wieder Friede. 7. Das Brauchtum des Maibaumstehlens soll so gehandhabt werden, dass Juristen unnötig sind. Schälen, hobeln, schleifen und bemalen- viele ehrenamtliche Helfer müssen den Stämmen den richtigen Schliff und Anstrich verpassen. Erst wird der ganze Baum mit weißer Deckfarbe gestrichen, danach mit spiralförmiger Schablone das charakteristische Blau aufgetragen. Wer es mit der Tradition hält, bringt das Prachtstück „händisch“ und ohne technische Hilfe in die Senkrechte- wofür es viel „Irxenschmalz“ (Muskelkraft) und die „Schwaiberln“ (spezielle Holzstangen) braucht. Kräne sind nur zum Absichern da, beim Hochstemmen sollte auf Maschinen verzichtet werden. |
Alternativen bei der Durchführung | Maistangerl im Kindergarten und in der Schule durch die Kinder gestalten. Mit den Eltern bei einem Maifest gemeinsam aufstellen. |
Vorbereitung | Gefällt werden die Fichten schon im Dezember. Nach dem Trocknen muss der Baum geschält, gehobelt, geschliefen und bemalt werden. Erst wird der ganze Baum mit weißer Deckfarbe gestrichen, danach mit spiralförmiger Schablone das charakteristische Blau aufgetragen. |
Durchführung | Wer es mit der Tradition hält, bringt das Prachtstück „händisch“ und ohne technische Hilfe in die Senkrechte- wofür es viel „Irxenschmalz“ (Muskelkraft) und die „Schwaiberln“ (spezielle Holzstangen) braucht. Kräne sind nur zum Absichern da, beim Hochstemmen sollte auf Maschinen verzichtet werden. |
Nachbereitung | Erfahrungen für den nächsten Maibaum einplanen. |
Benötigtes Material | ca. 30 m lange Fichte (Baumspende) |
Bezugsquellen für Infos und Material | • Kirchen- und Brauchtumsliteratur, |