Maria Himmelfahrt

Zeitlicher Aufwand: mittel

Ursprung

Maria Himmelfahrt beruht auf alte Marienfeiern zum Dank der Schöpfung und zum Erbitten von Fürsprache. Seit dem 7. Jahrhundert hat die Westkirche dieses Fest übernommen und gegen Ende der sogenannten „Hundstage“ gesetzt (germanische Erntefeste). Im 9. Jhd. wurde das Marienfest auch in Deutschland eingeführt. Papst Pius XII. erklärte 1950 die Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel zum Dogma (verbindlicher Glaubensinhalt). Gründe für die Verbindung zu den Kräutern: Der Legende nach fanden die Apostel nach dem dritten Tag des Begräbnis Mariens nur mehr Blumen und Kräuter in ihrem Grab. Außerdem sind die 30 Tage nach dem 15.8. (Frauendreißiger) die Zeit des Kräutersammelns und der Getreideernte.

Auch bekannt als Himmelfahrtstag; Der hohe Frauentag; Der große Frauentag; Mariä Aufnahme in den Himmel; Unserer Lieben Frauen Wurzelweihe; Büschelfrauentag; Unser Frauen Würzweih; Maria Würzweih
Kurzbeschreibung

Kräuterbusch'n werden meist von den Frauen im Ort gebunden - entweder für sich zu Hause oder in Gemeinschaft z.B. beim Frauenbund. Dabei kann sich das Sammeln der Kräuter über mehrere Tage hinziehen - findet man doch nicht immer alles am gleichen Ort. Derweilen werden sie in's Wasser gestellt, denn das Trocknen beginnt erst mit dem Aufhängen an Maria Himmelfahrt. Am 15. August werden die Busch'n in der Kirche geweiht und - meist vom Frauenbund oder anderen Vereinen im Anschluss an den Gottesdienst für einen guten Zweck verkauft. Daheim wird der Buschn meist im Herrgottswinkel aufgehängt bzw. an's Kreuz gesteckt.

Die Zahl der von Frauen gesammelten Kräutern ist immer eine heilige Zahl oder ein Vielfaches davon (7 oder 77= Zahl der Schöpfungstage, die sieben Sakramente, die sieben Schmerzen Marias), 3 oder 9 (für die heilige Dreifaltigkeit), 12 (nach den Aposteln, Stämme Israels), 14 (nach den Nothelfern) oder 99 (dreiunddreißig mal drei). Es gibt keine Vorgaben welche Kräuter in den Buschen kommen – möglich sind z. B. Johanniskraut, Wermut, Blutweiderich, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Eisenkraut, Holunderbeeren, Fünffingerkraut, Frauenmantel, Minze, Huflattich, Wiesenknopf, Kamille, Thymian, Baldrian, Lavendel, Salbei, Arnika, Fenchel, Petersilie, Odermennig, Alant, Klee, Hopfen, verschiedene Getreidearten, Sonnenhut, Zinnien, Zitronenmelisse, Ringelblumen, Goldrute, Borretsch, Beifuß und Dahlien. Lediglich den Mittelpunkt bildet immer die Königskerze (bayer. Himmebrand, Wetterkerze, Sangenkerze). Zur „Auszier“ können auch einige Gartenblumen und Getreidesorten hinzugenommen werden. Sie können mit farbigen Bändern zusammen gebunden werden, oder von Gräsern umsponnen sein.

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