Missener Kirbe

Zeitlicher Aufwand: groß

Ursprung

Nach alten Aufzeichnungen dürfte die "Missener Kirbe" zurückgehen bis ins 15. Jahrhundert. Die Kirbe stammt nicht von einem Marktrecht her - die gräfliche Herrschaft Rothenfels erlaubte der Kirchengemeinde St.Martin von Missen, ihren mit dem Patroziniumsfest (10. November) verbundenen Markt in eine witterungmäßig günstigere Zeit zu verlegen. Um 1700 wurde vermerkt, dass die Kirchweih in Missen besonders üppig begangen wurde. Nicht bloß aus dem Rothenfelsischen liefen die Leute herzu, sie strömten herüber vom Hohenegg und dem Stift Kempten und vom Trauchburgischen. Auch Bürgersleute aus der Reichsstadt Isny konnte man sehen. Die Kirbe zu Missen überlebte auch jene Zeit, da die Obrigkeit alle Kirchweihen abgeschafft und auf einen gemeinsamen Sonntag (3. Sonntag im Oktober = Allerweltskirchweih)  verlegt hat.

Kurzbeschreibung

Nachdem ursprünglich neben Musik, Tanzvergnügen und Marktbuden auch über allerlei "Scharlatane, Wunderheiler, Zahnbrecher, Augenärzte und Starstecher" berichtet wurde hat sich das Marktgeschehen im Laufe der Jahre "normalisiert" Um 1900 (siehe obiges Bild von 1913) war Musik und Tanz weiterhin das Hauptvergnügen für die zahlreichen Besucher, eine Tageskarte zum "Drille-Fahren" (Karussell) kostete 1 Mark, die meisten Kinder bekamen dazu noch 10 Pfennig "Kirbegeld" zum Einkaufen. Später kamen noch eine Schiffschaukel und und Schießstände der örtlichen Vereine dazu. Es stand aber an diesem Tag immer besonders der Einkauf von Gebrauchsgegenständen und der Erwerb solcher "seltener Luxusgüter" wie Schokolade oder Weintrauben und später auch Softeis auf dem Programm. Eingebürgert hat sich im Laufe der Zeit als fester Termin der 1. Sonntag im September.

Ablauf

In jüngster Zeit wurde die Missener Kirbe wieder "neu belebt" - ein Großteil der Vereine ist bei erweitertem Marktgeschehen mit Vergnügungspark und Zeltbetrieb mit einbezogen und der gesamte Ortsbereich ist Treffpunkt für Jung und Alt, die sich von dem vielfältigen Unterhaltungsangebot begeistern lassen.

Bereits am Samstagnachmittag geht es los mit einem "Fa-miliennachmittag" und ermäßigten Preisen im Vergnügungs- park. Der Sportverein lädt zur Radsportveranstaltung.
Am Sonntagfrüh Gottesdienst im Festzelt, dann Eröffnung des Marktgeschehens durch die  Böllerschützen, Die Besucher erwartet neben dem Vergnügungspark eine große Anzahl von Fieranten, Attraktionen, ein wechselndes Musikprogramm über den ganzen Tag, Straßenmusikanten, eine Fahrzeug- und Oldtimerausstellung, Handwerkervorführungen, Kinderbe- lustigungen und ein vielfältiges Angebot für das leibliche Wohl.
Abends Preisverlosung für die Kirbetombola und Kirbetanz im Zelt.

Am Tag darauf nach dem Aufräumen und Zeltabbrechen    
"Kirbemädag" mit dem traditionellen Kegeln der Handwerker am Nachmittag im Freien (bei schlechtem Wetter "Stoss- buddeln" in der Schäffler-Wirtschaft).

Vorbereitung

Vorbereitung und Durchführung erfolgen federführend durch die Gemeinde und den Tourismusverein im Benehmen mit den örtlichen Vereinen.
Nach der Veranstaltung erfolgt jeweils eine Zusammenkunft aller Verantwortlichen mit Erfahrungsaustausch (was war gut, was war schlecht, Resonanz der Besucher usw.) - auf dieser Grundlage werden dann die Eckpunkte für das kommende Jahr festgelegt.

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