Palmbosche - Palmweihe

Zeitlicher Aufwand: groß

Ursprung

Wir erinnern uns: Am Palmsonntag – am Sonntag vor Ostern ritt Jesus in Jerusalem ein und wurde freudig begrüßt. Die Menschen jubelten und schwenkten Palmen…

Auch wir tragen an diesem Tag Palmkätzchen in die Kirche. In manchen Orten kleine Sträußchen, in anderen an Stangen gebundene Sträuße und wieder woanders lange, bis zu vier Meter hohe Stangen mit einer Palmkrone als Abschluss.
Und oft gibt es auch eine Palmprozession rund um die Kirche.
Doch das Wichtigste: Diese Palmsträußchen , diese Palmboschen werden geweiht.

Und was macht man nach der Weihe mit den Palmkätzchen, mit den Palmstangen?
Die  geweihten Palmkätzchen werden mit ins Haus genommen.  Im „Herrgottswinkel“  hinter das  Kruzifix, zum Weihwassergefäß oder auch nur zum Spiegel gesteckt. Manche nehmen sich so ein Palmkätzchensträußchen auch mit ins Auto.

Und immer vertraut man darauf, dass die geweihten Palmkätzchen eine unheilabwehrende Wirkung haben. Nach altem christlichen Glauben sollen die kleinen Sträuße vor Blitz und Unwetter schützen. Deshalb warf man sie früher immer wenn ein Gewitter über dem Ort stand, ins offene Herdfeuer

Doch Vorsicht: Nicht zu schnell alle Palmkätzchen ins Feuer werfen. Einige müssen aufgehoben werden: Hat nämlich jemand Halsweh, so muss man einige davon hinunterschlucken. Sie helfen bestimmt!

Was in so einen Palmboschen hineingehört , ist nicht überall im Allgäu gleich: Der Sagenforscher Reiser meint, dass „Eibendaas, Stechholder,  Zweige vom Elsenbeerbaum, Wachholder, zuweilen aber auch Weißdaas, Sefen und Buchs“ verwendet werden. Dazu natürlich die Weidenkätzchen.
Aber – auch das betont Reiser – die Palmboschen sind überall verschieden.


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