Weihnachtssau

Personenanzahl: 1 bis beliebig

Zeitlicher Aufwand: wenig

Ursprung

Ein Brauch aus der Not geboren.

 

Drei Schlachttage waren früher in der Oberpfalz üblich:

vor Weihnachten, zur Kirchweih und zur Fastnacht. Die Weihnachtssau musste besonders groß sein, weil mit dem Fleisch dieses Tieres auch die Räucherkammer bestückt wurde.

Auf dem Hof gab es nun nicht mehr so viel zu tun. Es blieb damit viel Zeit für die Knechte und Mägde in den Roggen- und Hutzastuben eifrig darüber zu diskutieren, welcher Bauer denn eine Weihnachtssau hergefüttert habe die diesen Namen auch wirklich verdiente.

 

Das war auch die Zeit, in denen Wurstfahrzüge geplant wurden, um am "frohen Schmausen" auch ein bisserl Anteil zu haben.

Auch bekannt als Spießrecken, Wurstsuppenfahren, Wurstfahren, Wurstbuttern
Kurzbeschreibung

Nicht nur zur Weihnachtssau kamen die Wurstsuppnfahrer, manchmal auch verkleidet, zu den Bauern zur Hausschlachtung, oft in Begleitung eines Quetschenspielers um mit lustigen Reimen um Wurstsuppe zu betteln

 

 

 

 

Ein weit verbreiteter Spruch der Wurstfahrer lautete:

"Wir hab´n ghört,

Ihr habt´s gschlacht

und recht große Würst gmacht.

Wir bitten Herrn und Frau, gebt uns auch von eurer Sau."

 

Ähnlich diesem Brauch ist auch das Spießrecken: Hier wird ein Stecken "Spieß" vor dem Fenster in die Höhe, in das geöffnete Fenster gehalten "gereckt" damit der Bauer die Würste dran hängen sollte.

 

Das Spießrecken geschah ehedem vor allem an Hochzeitsfesten, wozu man extra geschlachtet hatte. Diese Bettelei aus der Not hat sich längst für die "Bettler" zu einem Anlass zum Feiern und Schmausen gewandelt.

Heute noch wird dieser Brauch in Form eines Hefezopfes an der Hochzeit symbolisiert.

Details