Der Spessart war in dieser Zeit wirklich ein Armenhaus und städtische Kleidung oder gar die Anflüge von dem, was man Tracht nennen könnte gab es höchstens bei der sehr reichen Bevölkerung wie: Grundbesitzer, Beamte, Adel oder entlang des Maines in reicheren Städten oder Gemeinden.

In landwirtschaftlichen Gegenden, wie Schweinfurt, Ochsenfurt oder entlang der Handelsstraßen sah das freilich etwas anders aus.

In den dichtbewaldeten und schmalen Spessarttälern, reicht die Landwirtschaft gerade so aus, um das Überleben zu sichern, die Kleidung sah entsprechend aus. Siehe Bild 1 und 2.

In einer Nachbarortschaft von Heimbuchenthal, also gerade einmal ca. 5km entfernt weitet sich das Tal etwas mehr, es war besser möglich, Landwirtschaft zu betreiben und somit war das Leben vielleicht ein wenig leichter.

In dieser Ortschaft wurden die Hosenträger auf Bild Nr. 3 und 3a hergestellt und getragen.

Diese Träger sind das einzige Kleidungsstück, dass sich eindeutig der Region und der Zeit zurechnen
lässt und welches am ehesten, als das Stück einer Tracht identifiziert werden kann.

Es bleibt zu hoffen, dass man in Zukunft vielleicht noch öfter auf solch Kleinode stößt, doch die
gesamte Situation zu dieser Zeit, 1880-1920, in dieser Region des Spessarts, lässt keine großen Funde
erwarten.

Bericht und Fotos - Roland Fath