Haare = Schmuck ?!

Der „Hohe Kranz“

  • die Brautkrone aus der Tracht der ehemaligen Grafschaft Wertheim

Wie in vielen Trachtenlandschaften kennt man auch im Spessart eine Flitterkrone als besonderen Kopfschmuck der Braut. In der ehemaligen Grafschaft Wertheim nennt man diese Krone den hohen Kranz.

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Der Hohe Kranz wird von der Braut und den Brautjungfern, den sog. Schmolmaden ausschließlich an der Hochzeit getragen.

Der Kranz besteht aus einen Kartonring mit ca. 12 cm Durchmesser und 4 cm Höhe. Am diesen Ring sind 18, 20 cm lange Spanhölzer senkrecht befestigt, welche sich am oberen Ende mit einem 20 cm Durchmesser grossen Spanring verbinden.

Dieser Aufbau bildet das Gerüst für den Flitterkranz.

Die senkrechten Spanhölzer sind mit einer Drahtbespannung umwickelt, an welchen der Flitterschmuck angedrahtet ist. Der untere Ring ist mit Leinenstoff umspannt, auf der Vorderseite ist eine Goldfolie geklebt. Der untere Rand mit einem Moreeband eingefasst.

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Auf der Goldfolie ist eine in Muster gelegte Perlenschnur aufgenäht. Rechts und links befindet sich jeweils ein Moreeband von 70 cm, als Halteband, an der Innenseite angenäht. Die Krone ist oben geschlossen.

Dies geschieht durch das Auflegen einer runden fächerartig gefalteten Goldfolie. Durch diese Folie sind 5 Flittersträußchen am inneren Drahtgeflecht angedrahtet.

Der Kranz wiegt ca. 350 g.

Das Flitterwerk besteht aus Papier- bzw. Seidenblumen mit Blättern, Stanzfiguren aus Messingblech (Sonne, Eichel, Spiegel …) Glaskugeln, Fadenspannblättern und Goldschaum.

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Besonderer Übung bedarf das Aufsetzten der Krone:
Zuerst werden 2 Haarzöpfe am Hinterkopf übereinander gebunden.
Nun werden verschiedenfarbige Moreebänder fest um den Kopf gewickelt.
Der Kranz wird mittig auf den Kopf gestellt und nach hinten gebunden und an den Seiten mit Stecknadeln fixiert.

 

Am unteren Zopf wird nun, der aus verschiedenfarbigen zusammengelegten Moreebändern, der sogenannte „Unterbüschel“ angebunden.
Auch dieser wird wieder an das um den Kopf gewickelte Band angesteckt.
Am oberen Zopf wird der sogenannte „Oberbüschel“ der um die Hälfte kleiner ist, in gleicher Weise befestigt.

Elisabeth Matschiner, Glasofen